Wie aus einer Hoffnung ein Alptraum wurde – erzaehlt Kemal Arkin

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Teil 3/4: Ich hörte die Polizeisirene immer lauter. Sie kamen gleich mit zwei Streifenwagen vor Ort. Die Passanten räumten den Weg für die Polizisten. Ich stand auf und der Mann lag noch unten verletzt auf dem Boden. Ich dachte, nun könnte ich den Mann anzeigen, doch stattdessen packten uns die Polizisten  und sperrten uns getrennt in die Streifenwagen. Die ganze Zeit habe ich im Streifenwagen nicht geredet, weil die Polizisten agressiv waren. Es fehlte nicht viel eine Handschelle zu kriegen, doch dazu kam es nicht. Die Fahrt zur Polizeiwache dauerte ca. 15-Minuten.

Als wir nun bei der Wache waren, mussten wir uns zunächst  ausweisen. Wir sollten alles was wir in der Tasche haben es auf dem Tisch legen. Handy, Gürtel, auch das ganze Geld hatte ich auf dem Tisch draufgetan. Anschließend haben die selber uns die Taschen kontrolliert, ob wir auch alles abgegeben haben. Danach wurden wir  ausgefragt, warum es dazu kam? Erst hatte der Mann sich geäußert und dazu Stellung genommen, dann war ich dran. Das dauerte noch einmal eine viertel Stunde.

Nach der Ausfragung kamen wir beide im Keller in Zwei Zellen, direckt gegenüber. Ich konnte das nicht verstehen. Ich fühlte mich im Recht und nun saß ich in der Zelle drinne. Ich konnte überhaupt nichts Tun, nur abwarten, was als nächstes passieren würde. Die Stunden vergingen und nichts Passierte. Von Stunde zu Stunde wurde ich verzweifelter. Dabei hatte ich eine Mission zu erledigen und jetzt sitze ich hier fest.

Mir gegenüber in der Zelle stand der Mann am Gitter und rief meinen Namen: ,,Kemal, lass mich laufen. Sag‘ es wäre alles nur ein Missverständnis, dann lassen die uns beide gehen. Es ist doch gar nichts Passiert. Bitte, ich mache auch alles wieder Gut.“ Woher kannte er meinen Namen? Ich weiss es bis heute nicht. Die Geschichte hat sich nie richtig aufgeklärt. Jedenfalls ging ich auf seinen Wunsch nicht ein und ignorierte ihn.

Es wurde Abend. Es war kalt in der Zelle. Ich schaute die Stahlgitter an und konnte es nicht fassen, dass ich hier drinne saß. Ich stand auf und ging hin und her. Ich hatte überall auf meinem Hemd Blut. Einige Male spielten sich die Szenen vor meinen Augen ab. Nun war auch der Zeitpunkt gekommen, dass ich mich mit meiner Lage abfand. Gut, ich war eingesperrt und konnte nichts Machen. Ich würde mich nicht mehr dagegen auflehnen. Ich wartete nur noch ab, was als nächtes passieren würde. Doch dann hörte ich die Treppen hinunterkommende Schritte…..

Kemal Arkin

Kemal Arkin

(War das für Kemal Arkin ein gutes Zeichen oder hatte das nichts zu Bedeuten? Warum hatte Kemal Arkin inerlich ein gutes Gefühl oder irrte sich meine innere Stimme? Wie geht es weiter? Alles im vierten Teil)

 Kapitel 8:
Teil 1:Durch die Straßen der Metropole in Istanbul – erzaehlt Kemal Arkin
Teil 2:Auge um Auge, Zahn um Zahn – wie Kemal Arkin es erlebte
Teil 3:Wie aus einer Hoffnung ein Alptraum wurde – erzaehlt Kemal Arkin
Teil 4:Das Licht am Ende des Tunnels – erzaehlt Kemal Arkin

 

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